Der Coronavirus-Ausbruch ist ein gutes Beispiel dafür, wie unerwartete Ereignisse selbst die fundiertesten Makroprognosen aus der Bahn werfen können. Diese Epidemie hat die Märkte in Angst versetzt, weil es sich nicht nur um eine humanitäre Katastrophe handelt, sondern um eine Entwicklung, die auch das Wirtschaftswachstum belasten wird – wobei noch offen ist, in welchem Maße.


Wie können wir mit unvorhersehbaren Marktschocks wie diesen klarkommen? Erstens: mit einem umfassenden Risikomanagement und konsequenter Diversifikation, was durch den massiven Rückgang der Anleihenrenditen in den letzten 20 Jahren aber schwieriger geworden ist. Der Vorteil von Multi-Asset-Ansätzen besteht darin, dass sie eine breite Diversifikation ermöglichen. Um ein Portfolio konsequent richtig auszurichten, braucht es aber Disziplin und Expertise.


Die zweite Antwort lautet: mit einem wirklich aktiven und flexiblen Ansatzes, der schnelle Anpassungen an veränderte Marktbedingungen ermöglicht. Schon vor dem Virus-Schock hatte uns das überschäumende Marktsentiment zunehmend Sorgen bereitet. Als die Märkte zu taumeln begannen, wirkten die Aktienabsicherungen und Staatsanleihenpositionen unserer Strategie als Puffer.


Drittens: mit einem disziplinierten Anlageansatz, durch den die Auswirkungen externer Schocks richtig eingeschätzt werden können. Ein konsistenter, fundierter Prozess kann verhindern, dass man sich von einer allgemeinen Panikwelle mitreißen lässt.

Wie kann unsere Multi-Asset-Strategie auf unerwartete Schocks reagieren?

An unserem Basisszenario eines schwachen Trendwachstums hat sich seit längerem wenig geändert: Die Weltwirtschaft schleppt sich weiter durch. 2019 haben die Handelskonflikte zu einer Rezession im verarbeitenden Gewerbe geführt, wodurch das Wachstum hinter den langfristigen Trend zurückgefallen ist. Zum Jahresauftakt 2020 waren wir zuversichtlich, dass die Weltwirtschaft im Zuge der Erholung von dieser Rezession und mit Unterstützung der lockeren Geldpolitik auf ihren Trendpfad zurückkehren würde. Aufgrund des hohen Bewertungsniveaus und zunehmend überschwänglichen Marktsentiments sahen wir an den Kapitalmärkten aber nur noch begrenzt Luft nach oben.

 

Dieser Ausblick ist weitgehend intakt. Das geldpolitische Umfeld ist weiterhin akkommodierend und stabil. Das Marktsentiment und die Bewertungen bewegen sich immer noch auf einem hohen Niveau. Das Virus wird sich vor allem auf die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen auswirken: Nachdem sich die Konjunkturdaten zum Jahresauftakt erwartungsgemäß verbessert haben, wird das Virus eine erhebliche Belastung für die chinesische Wirtschaft und damit das regionale und globale Wachstum darstellen. Dass es die Weltwirtschaft in eine Rezession stürzen wird, ist eher unwahrscheinlich. Das genaue Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen wird aber frühestens in mehreren Monaten erkennbar sein. Daher werden sich Investoren darauf einstellen müssen, dass der Ausblick erst einmal unsicher bleibt.

 

Was bedeutet das für unsere Strategie? In diesem Umfeld zahlt sich ein dynamischer Ansatz aus. Angesichts der unserer Ansicht nach zunehmend unvorsichtigen Haltung der Märkte hatten wir das Risiko Mitte Januar bereits stark zurückgefahren. Als die Kurse einbrachen, half das, die Verluste der Strategie abzufedern. Im Anschluss kehrten wir dann zu einer neutraleren Positionierung zurück. Längerfristig wollen wir wieder stärker ins Risiko gehen, bleiben aber vorsichtig, bis mehr Klarheit über die gesamtwirtschaftliche Lage herrscht.

 

Selbst wenn das Virus wieder in den Hintergrund rücken sollte, haben wir es weiterhin mit einem labilen spätzyklischen Umfeld zu tun, in dem mit anhaltend starken Kursausschlägen an den Märkten gerechnet werden muss. In einem von derart starken Stimmungsschwankungen geprägten Marktumfeld kann ein aktiver und flexibler Ansatz ganz entscheidend für den Anlageerfolg unserer Kunden sein.

Markt- und Wechselkursänderungen können dazu führen, dass der Wert von Anlagen fällt oder steigt und Anleger erhalten unter Umständen weniger als den ursprünglich investierten Betrag zurück.

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