Goldmarkt lockt mit Aussicht auf neues Allzeithoch
Angesichts des starken Anstiegs der Inflation und der geringen Gegenwehr der Zentralbanken rechnet Ned Naylor-Leyland, Head of Gold and Silver, mit einer höheren Nachfrage nach Gold und meint, dass der Goldpreis schon bald neue Höchststände erklimmen könnte.
Das gleiche Niveau hatte der Goldpreis auf inflationsbereinigter Basis zuvor in den Jahren 1980, 2011 und 2020 erreicht. Die Zeit bis zum Erreichen neuer Höchststände hat sich im Laufe der Jahre verkürzt. Wenn der Trend anhält, dürfte der bisherige Rekordwert schon bald überschritten werden.
Was könnte eine Bewegung auslösen, die den Dollar-Goldpreis auf ein neues Hoch treibt? Wie in früheren Fällen werden die Realzinsen entscheidend sein. Es ist allgemein bekannt, dass sich der Preis des Edelmetalls gegenläufig zu den realen Zinsen entwickelt. Die steigende Inflation hat die Realzinsen lange im negativen Bereich gehalten.
Mit der um sich greifenden Sorge um reale Kaufkraftverluste hat das Interesse an Gold zugenommen. Anleger konnten sich lange Zeit auf lineare Annahmen zum Wahrheitsgehalt der Zentralbankverlautbarungen und zu den Handlungsmöglichkeiten der Zentralbanken verlassen – sei es in Bezug auf die Zinsen oder die Steuerung der Inflation. Diese Annahme wird nun jedoch auf die Probe gestellt, da abzuwarten bleibt, ob die Zentralbanken die Geldpolitik aggressiv straffen können, ohne die Wirtschaft auszubremsen.
Die aggressive Rhetorik einiger Fed-Vertreter ist der Grund dafür, dass Gold noch kein neues Allzeithoch erklommen hat. Im April dieses Jahres sagte James Bullard, der Präsident der St. Louis Fed, dass es noch in diesem Jahr zu einer Jumbo-Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte kommen könnte. Kurzfristig könnte der Goldpreis unter einem gewissen Druck stehen, da die realen Zinsen gestiegen sind und sich zuletzt wieder im positiven Bereich bewegt haben.
Vor diesem Hintergrund sieht unserer Ansicht nach alles danach aus, dass der Goldpreis auf ein neues Allzeithoch zusteuert. Die bisherige Rekordmarke dürfte im nächsten Quartal wackeln. Wenn das geschieht, dürften deutlich mehr Anleger auf Gold setzen. Die Vorliebe des Marktes für hartes und unpolitisches Geld gegenüber staatlich emittiertem Geld wird sich nochmals verstärken, wenn der Goldpreis ein neues Allzeithoch erklimmt.
Wir gehen nach wie vor davon aus, dass der Silberpreis dem Goldpreis folgen wird. Bei einem Ausbruch des Goldpreises über 2.100 Dollar je Feinunze dürfte Silber die 30-Dollar-Marke durchbrechen und sich schnell seinem Allzeithoch von 50 Dollar je Feinunze nähern.
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