Für indische Aktien waren die fünf Jahre bis September 2024 einer der stärksten Fünfjahreszeiträume in der Börsengeschichte des Landes, in dem sich der indische Markt besser als die meisten anderen großen Märkte entwickelte. Doch dann wendete sich das Blatt. Seit Ende September hat der indische Markt einen Großteil seiner hohen Zugewinne des Jahres 2024 wieder eingebüßt.
Als langfristige Investoren mit einer durchschnittlichen Haltedauer von über acht Jahren kommentieren wir aktuelle Marktbewegungen in der Regel eher nicht. An den Märkten wird es immer kurzfristige Ausschläge in die eine oder andere Richtung geben. Mit unserem „Growth at a Reasonable Price“-Ansatz (Wachstum zu einem vernünftigen Preis) sind wir jedoch langfristig gut gefahren. Wir hoffen, dass unsere Investment-Kunden diesen Anlagehorizont teilen, möchten aber trotzdem darlegen, was hinter dieser Performance steht, wie der weitere Ausblick für Indien ist und ob jetzt ein guter Zeitpunkt für ein Engagement am indischen Aktienmarkt sein könnte.
Der indische Markt sah sich im vierten Quartal 2024 einer einzigartigen Häufung von Schocks ausgesetzt. Auf der globalen Makroebene führten die Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung und die Wiederwahl von Donald Trump bei ausländischen institutionellen Investoren zu einem Stimmungsumschwung und indische Aktien wurden zur Finanzierungsquelle für Investitionen in chinesische und US-amerikanische Aktien. Die Folge: Im Oktober 2024 und Januar 2025 zogen ausländische institutionelle Investoren so viel Geld aus dem indischen Aktienmarkt ab wie in fast keinem Monat zuvor.
Zur Einordnung: Die Abflüsse ausländischer Anlagegelder aus dem indischen Aktienmarkt in den vier Monaten seit dem 1. Oktober 2024 entsprechen mit rund 22 Mrd. US-Dollar in etwa der Summe der Zuflüsse der letzten 18 Monate. Durch die massiven Umschichtungen liegt der Anteil indischer Aktien, die sich im Besitz ausländischer Investoren befinden, jetzt auf einem Zehnjahrestief (16%). Bei inländischen Anlegern ist keine vergleichbare Abkehr vom heimischen Aktienmarkt zu beobachten – sie investieren weiterhin rund 9 Mrd. US-Dollar pro Monat.
Zu den abträglichen Makrofaktoren kam hinzu, dass die anhaltenden Auswirkungen der turbulenten Parlamentswahlen im ersten Halbjahr 2024 und der temporäre, durch höhere Lebensmittelpreise ausgelöste Inflationsschub sowie die daraus resultierenden höheren Zinssätze auf Wachstum und Unternehmensgewinne drückten. Die jüngste Zinssenkung durch die Reserve Bank of India (RBI) und die im Haushaltsplan der indischen Regierung vorgesehenen umfangreichen Steueränderungen werden helfen, diese Faktoren zu adressieren, und zu einer stärkeren Formalisierung der Wirtschaft und damit absehbar höheren Steuereinnahmen führen.
Für den Rest des Jahres 2025 zeichnet sich ein Umfeld ab, das frei von potenziell wachstumshemmenden Wahlen ist und von wieder kaufkräftigeren Konsumenten sowie der Aussicht auf weitere Zinssenkungen geprägt sein dürfte. Das sollte für gute Unterstützung am Aktienmarkt sorgen. Die Hauptquelle der Unsicherheit sind externe Faktoren. Es bleibt abzuwarten, wie umfangreich die neuen US-Zölle sein werden und welche Auswirkungen sie auf die Weltwirtschaft haben werden. Bislang richten sich Trumps Zolldrohungen vor allem gegen die Länder, die die höchsten Handelsüberschüsse mit den USA haben. Indien gehört nicht zu dieser Gruppe. Daher spricht einiges dafür, dass das Land mit am wenigsten betroffen sein wird.
In jedem Fall ist Indien dank der Größe seines Binnenmarktes deutlich weniger vom Außenhandel abhängig als die meisten Volkswirtschaften. Sobald mehr Klarheit in Bezug auf die Zollpolitik herrscht, könnte der indische Markt auch wieder stärker in den Fokus ausländischer Investoren rücken – und nachdem diese ihr Engagement zuletzt deutlich reduziert haben, ist der Spielraum für eine erneute Ausweitung entsprechend groß. Unterdessen halten die einheimischen Anleger, die näher am Geschehen sind, ihrem Aktienmarkt unvermindert die Treue.
Wir betrachten Indien weiterhin als eine der spannendsten Anlagestorys weltweit. Mit seiner einzigartigen Kombination attraktiver demografischer Faktoren, einer stark wachsenden Mittelschicht, fortgesetzter und effektiver staatlicher Reformen, einer weitreichenden Technologisierung und einer zunehmenden Formalisierung der Wirtschaft profitiert Indien von langfristigen strukturellen Wachstumstreibern. Darüber hinaus werden indische Unternehmen in der Regel effizient geführt, was sich auch in einer durchschnittlichen Eigenkapitalrendite von gut bis deutlich über 15% für den MSCI India Index niederschlägt. Die Unternehmensverschuldung ist größtenteils gering und das prognostizierte Wachstum der Unternehmensgewinne so hoch wie fast nirgendwo sonst auf der Welt.1 Trotzdem sind die Bewertungen der Unternehmen im MSCI India Index durch den jüngsten Kursrückschlag unter den zehnjährigen Durchschnitt gefallen (Stand 25. Februar 2024). Auf diesem Niveau bekommen Anleger das beste Modell im Sortiment mit Rabatt. Anlegern, die Zugang zum attraktiven langfristigen Wachstum des bevölkerungsreichsten Landes der Welt suchen, bietet sich unserer Ansicht nach damit eine herausragende Gelegenheit.
Strategiespezifische Risiken
- Währungsrisiko - Die Strategie kann Anlagen in verschiedenen Währungen halten und Wechselkursänderungen können dazu führen, dass der Wert von Anlagen fällt oder steigt.
- Preisrisiko - Preisschwankungen bei finanziellen Vermögenswerten bedeuten, dass der Wert von Vermögenswerten sowohl fallen als auch steigen kann, wobei sich dieses Risiko in der Regel unter volatileren Marktbedingungen verstärkt.
- Schwellenländerrisiko - Anlagen in Schwellenländern sind im Vergleich zu Anlagen in entwickelten Märkten potenziell mit einem höheren politischen Risiko und geringeren rechtlichen Absicherungen verbunden. Diese Eigenschaften können sich negativ auf den Preis von Vermögenswerten auswirken.
- Marktkonzentrationsrisiko (geografische Region/Land) - Investitionen in ein bestimmtes Land oder eine bestimmte geografische Region können dazu führen, dass der Wert dieser Anlage im Vergleich zu Anlagen mit einer eher globalen Ausrichtung stärker steigt oder fällt.
- Derivaterisiko - Die Strategie kann Derivate einsetzen, um die Kosten und/oder das Gesamtrisiko der Strategie zu reduzieren (auch bekannt als Effizientes Portfoliomanagement oder „EPM“). Derivate sind mit einem gewissen Risiko verbunden; für die Zwecke des effizienten Portfoliomanagements sollten sie das Gesamtrisiko der Strategie jedoch nicht erhöhen.
- Liquiditätsrisiko - Einige Anlagen sind möglicherweise schwer zu bewerten oder zu einem gewünschten Zeitpunkt oder Preis schwer zu verkaufen. Unter extremen Marktbedingungen können die Möglichkeiten der Strategie, Rücknahmeanträge sofort zu erfüllen, beeinträchtigt sein.
- Liquiditätsrisiko (allgemein) - Unter schwierigen Marktbedingungen kann es vorkommen, dass sich nicht genug Investoren für den Kauf und Verkauf bestimmter Investments finden lassen. Dies kann Auswirkungen auf den Wert der Strategie haben.
- Risiko des Ausfalls einer Gegenpartei - Das Verlustrisiko aufgrund des Ausfalls einer Gegenpartei bei einem Derivatkontrakt oder einer Verwahrstelle, die die Vermögenswerte der Strategie verwahrt.
Nähere Erläuterungen zu den Risikofaktoren entnehmen Sie bitte dem Abschnitt „Risikofaktoren“ in den wesentlichen Informationen für Anleger (KIDs/KIIDs).
Quelle
1CLSA, Januar 2025 (GJ27 ggü. GJ25), MSCI India vs. MSCI EM, MSCI USA, MSCI ACWI, MSCI China.
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Wichtige Informationen
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